Frau Ruhstorfer, bitte an Mitglieder verschicken, und Hr. Putz, bitte auf Homepage einstellen.

 

DÄVT-Newsletter: 24. 11. 2023

 

TOP 1: Bitte um Unterstützung des Beschlussantrags „Keine Psychiatrische und psychosomatische Versorgung ohne Ärztliche Psychotherapie“ DÄT 2023: DÄVT-Unterschriftenaktion an DGPPN

 

Liebe Mitglieder,

in letzter Minute haben wir beschlossen, publikumswirksam schon auf der DGPP eine Unterschriftenaktion zu obigem Beschlussantrag des Dt. Ärztetages 5-2023 zu starten.  

Bitte unterstützen Sie unsren Aufruf! Nutzen Sie die Unterschriftenaktion in Ihrem beruflichen Umkreis bzw. Einfluss- Kreisen, um in letzter Sekunde Weckrufe zu setzen bei den Entscheidungsträgern. Wir freuen uns über jede Weiterleitung der PDFs. DANKE!

Listen, auch unvollständig, an mich direkt zurücksenden. DANKE!

- Der Vorstand -

 

DÄVT c/o Schön Klinik Roseneck, Am Roseneck 6, 83209 Prien

 

 

 

 

„Keine psychiatrische und psychosomatische Versorgung

ohne Ärztliche Psychotherapie!“

Aufruf zur Unterstützung des obigen Beschlussantrags am 127. Deutschen Ärztetag Mai 2023 in Essen nach Vorlage der DÄVT

Eingereicht von Dr. Stefanie Oberfeld als Abgeordnete der Ärztekammer Westfalen -Lippe und Christa Bartels als Abgeordnete der Ärztekammer Nordrhein, siehe Anlage.

 

Die DÄVT tritt der Marginalisierung der ärztlichen Psychotherapie entschieden entgegen und bittet um Unterstützung, damit die ärztliche Psychotherapie kein Auslaufmodell wird!

Die Deutsche Ärztliche Gesellschaft für Verhaltenstherapie (DÄVT) macht sich seit über 30 Jahren stark für Ärztliche VT und war 1995 mit unserem Gründungspräsidenten Prof. R. Meermann Initiator und Begründer der StäKo (Ständige Konferenz ärztlicher psychotherapeutischer Verbände. (www.stäko.de) Die DÄVT war auch bei der Einführung der Ergänzung „…und Psychotherapie“ in allen sog. P-Facharzt-Fächern (FA für Psychiatrie und Psychotherapie, FA für Kinder – und Jugend-Psychiatrie und Psychotherapie, FA für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, seit der MWBO 2007 auch bei FÄ mit fachgebundener Psychotherapie, wie z. B. Pädiatrie, Gynäkologie, Allgemeinmedizin…) aktiv beteiligt                                                          

Der Bedarf an Psychotherapie ist hoch! Eine Bedarfssteigerung ist festzuhalten. Der aktuelle DAK-Report verzeichnet ein „Rekordhoch bei Depressionen“ und in 2022 einen neuen Höchststand an Arbeitsausfall aufgrund psychischer Erkrankungen mit einer Steigerung von 48 % zu 2011. (www.dak.de/psychreport). Einer Sonderanalyse von Krankenhausdaten im Rahmen des Kinder- und Jugendreports der DAK Krankenkasse Bayern zufolge nehmen psychische Störungen auch bei Kindern deutlich zu.

Zur Versorgung der vielen psychisch kranken Patienten brauchen wir zweifelsfrei ALLE: Ärztliche und Psychologische Psychotherapeuten. Die DÄVT tritt uneingeschränkt ein für ein synergistisches Miteinander aller drei Professionen!

 

Die Psychotherapieversorgung kann aktuell von allen ärztlichen und psychologischen Psychotherapeuten nicht zeitgerecht zum Bedarf ausreichend gedeckt werden. Die Wartezeit betrug 2019 fast 5 Monate, auf dem Land länger als in der Stadt (Studie Dt. Bundestag zu Wartezeiten auf eine Psychotherapie, 9/2022, siehe Dokumentation WD 9 - 3000 - 059/22. Der KVB Bayern zufolge 97 Tage www.aerzteblatt.de vom 10. 2. 23)

 

Unsere Gesellschaft möchte den speziellen Bedarf der ärztlichen Psychotherapie betonen und begründen, um den Verlust des Bio im Bio-Psycho-Sozialem Modell entgegenzutreten.                          Ärztliche Psychotherapie ist spezifisch, ubiquitär, unverzichtbar und sehr ökonomisch: Ärztliche Psychotherapeuten haben zusätzlich zur Psychotherapieausbildung eine medizinische, psychiatrische, psychosomatische, fachärztliche Expertise. Ä- PT haben zusätzlich eine poly-pharmakologische Expertise über die rein psychiatrische Medikation hinausgehend auch bei somatischen Indikationen. Ä-PT behandeln polymorbid komplex und schwerst Erkrankte, wie wahnhafte, depressive, suizidale und demente Patienten und andere. Ä-PT haben eine komplexe integrative diagnostische und differentialdiagnostische Expertise. Sie überblicken die Gesamtheit der Einflussfaktoren für den Therapieplan. Sie haben Übersicht über die interprofessionell ablaufenden Therapieeinheiten; sie orchestrieren psychisches, somatisch-medizinisches, pflegerisches, ergotherapeutisches, physiotherapeutisches, musiktherapeutisches, sozialtherapeutisches und weiteres am Therapieprozess beteiligtes Personal. Ä-PT stellen die Indikation für Drug Monitoring, Elektrokrampftherapie, Stimulationsverfahren, Schlaf-Phasenverschiebung und andere spezifische Therapiemaßnahmen zusätzlich und parallel zur Psychotherapie. Ä-PT findet oft stationär statt in vielen institutionellen und situativen Settings wie Klink, Tagesklinik, Nachtklinik und Ambulanz. Ärzte mit Psychotherapieausbildung bedienen Notdienste an Abenden und an Wochenenden, Nachtdienste, Intensivstationen, und Konsiliar-Liaison-Dienste.

 

Ä-PT haben eine eigene Identität, ein Alleinstellungsmerkmal bezüglich oben genannter Kriterien.

Grave betont die Bedeutung der therapeutischen Beziehung für den Outcome von Behandlungen: eine integrative Betrachtung, eine spezifische Indikationsstellung, eine somatisch und psychisch orientierte Therapieplanung und Pharmakotherapie verbessern den Effekt und verkürzen den Verlauf.

Es ist uns gelungen, über Frau Dr. Stefanie Oberfeld, FÄ für Psychiatrie und PT in Telgte, und Frau Christa Bartels, Nervenärztin und Ärztliche Psychotherapeutin, Vertretung VPK, Düren, auf dem Dt. Ärztetag 5-2023 einen Beschlussantrag zum Vorstand zu bringen. „Keine psychiatrische und psychosomatische Versorgung ohne ärztliche PT“. Wir haben die argumentative Vorlage dazu mitverfasst.(www.bundesarztekamme.de. Deutscher Ärztetag 2023. Seite 200. TOP IC 98.)

Unsere Nicht-ärztlichen Mitstreiter haben in ihrer Bundespsychotherapeutenkammer und in allen Landespsychotherapeutenkammern eine eigene mächtige Vertretung nur für ein Gebiet! Wir Ärztlichen Psychotherapeuten sind nur ein kleiner Teil der Bundes-Ärztekammer und der Landesärztekammern neben VIELEN anderen Gebieten: nur ein Teil von insgesamt 34 Facharzt-Gebieten und 55 Zusatz-Weiterbildungen. Die Marginalisierung ist also auch in unserer Berufsvertretung enorm! Wir sind mitten in einem Systemwandel und zur dringenden Selbsthilfe aufgerufen:

 

Helfen Sie mit! Retten Sie die Ärztliche Psychotherapie!

 

Unterstützen Sie mit Ihrer Unterschrift den o. g. Beschlussantrag, über den wegen Zeitmangel bisher nicht abgestimmt wurde. Ggf. ist eine neue Vorlage am Dt. Ärztetag im Jahr 2024 erforderlich.

 

Die Unterschriften haben nur symbolischen Charakter, sind aber wichtige Weckrufe für das Problembewusstsein bei den Entscheidungsträgern.

 

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

Mit freundlichen Grüßen des gesamten Vorstands

Dr. med. Beate Deckert, Präsidentin

 

 

An den Gesamtvorstand zur Info! Beate Deckert

 

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