12.12.2023
TOP 1: Aktuelles aus der MGV: Prof. Frodl ist neuer Präsident der DÄVT!
In der Mitgliederversammlung am 1. 12. 2023 wurde in einer außerordentlichen Neuwahl (normalerweise hat eine Amtszeit laut DÄVT-Satzung drei Jahre; jetzt wurde sie nach nur einem Jahr vorgezogen) Prof. Thomas Frodl aus Aachen zum neuen Präsidenten der DÄVT gewählt. Prof Tilo Kircher, Marburg, wurde als Vizepräsident bestätigt. Zum zweiten Vizepräsiden wurde Prof. Andreas Schuld, Ingolstadt gewählt. Bestätigt im Amt bleiben Dr. Ute Wesselmann, Münster, als Schriftführerin und Dr. Ullrich Stattrop als Schatzmeister. Alle wurden einstimmig gewählt. Herzlichen Glückwunsch!
Die vorgezogene Neuwahl wurde von Dr. Beate Deckert, jetzt Präsidentin Past, schon in der vorletzten MGV im November 2022 beantragt und leitet eine neue Ära der Gesellschaft ein: Die berufspolitische Entwicklung mit bedrohlicher Marginalisierung der ärztlichen Psychotherapie fordert sofortige hocheffiziente Einflussnahmen deutschlandweit in den höchsten Ämtern und Gremien. Die DÄVT war mit ihren Vorläufern für die Einführung des „…und Psychotherapie“ in den P-Fächern beteiligt und kämpft um den Erhalt!
Prof. Thomas Frodl ist Lehrstuhlinhaber der Universitätsklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik in Aachen. Ein Schwerpunkt an dem Lehrstuhl ist die Psychotherapieforschung. Vizepräsident Prof. Tilo Kircher hat das Lehrbuch „Kompendium der Psychotherapie“ ( Springer-Verlag) geschrieben, ein strukturiertes Lehrbuch mit verhaltentherapeutischen Techniken. Er ist auch 2. Vorstand im Institut für Verhaltenstherapie und Verhaltensmedizin in Marburg und amtierender Präsident der Dt. Gesellschaft für Biologische Psychiatrie. Beide (und auch Prof. Eva Meisenzahl im Erweiterten Vorstand) sind Mitglieder in LIPPs; dieser Verein ist die wissenschaftliche Vereinigung der Lehrstuhlinhaber für Psychiatrie und Psychotherapie bzw. auch Psychosomatik. Aufgabe ist die gemeinsame Vertretung in Forschung, Lehre und Krankenversorgung, die Förderung der Wissenschaft und die Förderung der Gesundheit der Menschen. Neuer Vizepräsident Prof. Andreas Schuld, Chefarzt am Zentrum für Psychische Gesundheit am Klinikum Ingolstadt, ist zugleich Sprecher des Arbeitskreises für Psychotherapie der Bundesdirektorenkonferenz (Verband leitender Ärzt:innen der Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie). Er ist langjähriges DÄVT-Mitglied und DÄVT- Supervisor. Er lehrt an der medizinischen Fakultät der LMU in München und im Fachbereich Psychologie der KU Eichstätt sowie in der Supervisoren-Ausbildung der DGPPN-Akademie.
Alle drei sind erfahrene und praktizierende Ärztliche Verhaltenstherapeuten.
Im Amt bestätigt wurde die Schriftführerin Dr. Ute Wesselmann, FÄ für Psychiatrie und Psychotherapie,; sie leitet in Münster das rein ärztliche VT-Institut, Ärztekammer Westfalen -Lippe. Sie vertritt als kassenärztlich Niedergelassene auch diesen Bereich. Über ihren Kontakt zu Frau Dr. Oberfeld entstand der Beschlussantrag am Dt. Ärztetag im Mai 2023 und im Gefolge die jetzige Unterschriftenaktion, siehe Top 2. Ebenfalls bestätigt wurde der Schatzmeister Dr. Ullrich Stattrop, Prien am Chiemsee; er ist mit drei Facharzt-Gebieten (Neurologie, Psychiatrie, Psychosomatik) ein Allrounder im Vorstand, speziell das Bindeglied zur Psychosomatik.
Dr. Beate Deckert, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie (Tiefenpsychologie und Verhaltenstherapie) ist Inhaberin einer privatärztlichen Praxis und Verhaltentherapeutischen Lehrpraxis (Befugnis für alle VT-Bausteine der BLÄK). Als Präsidentin Past leitet sie weiter die DÄVT-Akademie (VT-Weiterbildung und Befugnisse). Diese hat zum Ziel der Selbst -Marginalisierung entgegenzuwirken, die durch zu viel Delegation Ärztlicher Psychotherapie -Ausbildung an Nicht-Ärzte gefördert wird. Dazu sind VT-Befugnisse in der Ärzteschaft selbst wieder aufzubauen.
Wir finden: Ein starkes Team in diesen Zeiten, dass um Ihre Unterstützung wirbt!
Der Mitgliedsbeitrag wurde in Analogie zum Inflationsausgleich einstimmig auf 120 Euro (80 Euro für in Weiterbildung befindliche) erhöht; er war mindestens 25 Jahre, vermutlich sogar seit Bestehen nicht erhöht worden. Der überall gestiegene Kostendruck erfordert dies. Dafür wird es mehr Informationsmaterial als Flyer/Broschüren für den klinisch-praktischen Alltag geben.
Frau Ruhstorfer bleibt dankenswerterweise - langjährig bestens bewährt - Sekretärin der DÄVT. Das Büro ist schon vor längerem zu ihr umgezogen, nun ändert sich die Postadresse der DÄVT:
DÄVT-Sekretariat / Frau Manuela Ruhstorfer / Pfauenweg 1 / 83024 Rosenheim
Weitere Informationen entnehmen Sie dem in Kürze verschickten Protokoll der MGV.
TOP 2: Bitte um weitere Unterstützung des Beschlussantrags „Keine Psychiatrische und psychosomatische Versorgung ohne Ärztliche Psychotherapie“ DÄT 2023: DÄVT-Unterschriftenaktion an DGPPN-Kongress
Am soeben beendeten DGPPN- Kongress haben wir mit Unterstützung des Vorstandes der DGPPN eine Unterschriftenaktion gestartet – an beiden Info-Ständen - als Beitrag des Beschlussantrags auf dem Dt. Ärztetags im Mai 2023, um auf die bedrohliche Marginalisierung der Ärztlichen Psychotherapie aufmerksam zu machen. Siehe Anhänge. Wir fürchten den Verlust des wertvollen Appetizers Psychotherapie für Fachärzte in den P-Fächern.
Künftig werden pro Jahr ca. 2.500 bisherige Master-Psychologen mit Klinischer Zusatzausbildung plus ca. 3.000 neue universitär direkt ausgebildete Psychotherapeuten an den Arbeitsmarkt gehen. Also insgesamt ca. 5.000 Pro Jahr.
Die Frage der Letztverantwortung der neuen Berufsgruppe ist noch unklar! Sie beansprucht eine eigene neben der Ärzteschaft.
Aktuell brauchen wir zur Versorgung der Patienten jeden, aber die Ärzteschaft muss um den Erhalt des Zusatz Psychotherapie bangen, wenn wir uns selbst marginalisieren, auch durch zu viel Delegation – insbesondere in der Ärztlichen Psychotherapie -Weiterbildung - an diese neue Berufsgruppe. Wir sind zur Selbsthilfe aufgerufen.
Wir freuen uns über jede Unterschrift! Wir bitten um Ihre Mithilfe mit Weiterleitungen der PDFs an Kliniken / Kolleg:innen!
Prof. Thomas Frodl, Präsident
Dr. med. Beate Deckert, Präsidentin-Past